Flächendeckende Unterrichtsversorgung weiterhin nicht gesichert

Die Mitglieder des neuen Landeselternrats Sachsen-Anhalt (Bild: Sabine Ferchland)

Die Mitglieder des neuen Landeselternrats Sachsen-Anhalt (Bild: Sabine Ferchland)

Der Landeselternrat beklagt, dass die Unterrichtsversorgung auch in diesem Schuljahr nicht flächendeckend gewährleistet sei.

In vielen Schulen des Bundeslandes fallen Stunden aus oder werden durch oftmals fachfremde Vertretungslehrer abgedeckt. Die für die Erkundung persönlicher und fachlicher Interessen und die Herausbildung auch sozialer Kompetenzen wichtigen Angebote am Nachmittag fallen zudem oft dem Rotstift zum Opfer.

Die Gründe für diesen unhaltbaren Zustand sind schnell gefunden. Langzeiterkrankungen von Pädagogen reißen in manchen Schulen ein tiefes Loch und führen zu einem Versorgungsgrad weit unter den nötigen 100 Prozent.

Bei einem Durchschnittsalter des Lehrpersonals von 50,3 Jahren auf alle Schulformen gerechnet, ist dies aus Sicht der Elternvertreter auch nicht verwunderlich. Erschreckend ist, dass die Pädagogen in mancher Schulform sogar noch älter sind.
Die jetzige Entwicklung ist daher nicht als Ende der prekären Situation zu verstehen, sondern vielmehr als Beginn.

Wenn jetzt nicht erheblich und vorausschauend nachgebessert wird, dann werden sich unsere Kinder in 5-10 Jahren an Schulausfall und Vertretung gewöhnen müssen, bei gleichzeitig steigendem Leistungsdruck und dem Umsetzen von Inklusion und Integration an Schule.

Der Landeselternrat hatte daher den für die Unterrichtsversorgung zuständigen Referatsleiter des Kulturministeriums gebeten, Ihnen die derzeitige Situation und das geplante Gegensteuern des Kultusministeriums zu schildern.

Herrn Schildner erläuterte die beabsichtigten Schritte der nächsten 5 Jahre, um den Pädagogenpool nachhaltig zu verjüngen. Dazu zählen aus seiner Sicht sowohl die Einstellung von mindestens 600 Lehrkräften pro Schuljahr, als auch die Erhöhung der Plätze für Lehramtsstudenten.

Sorge bereitet ihm zudem das zukünftig vermehrte Ausscheiden von pädagogischen Mitarbeitern, da deren wichtige soziale Aufgaben dann zunehmend von Lehrerinnen und Lehrern übernommen werden müssen, wodurch eine Überlastung fast schon vorprogrammiert sei.

Der Landeselternrat wird diese Entwicklung kritisch begleiten und bei seinen regelmäßigen Treffen mit dem Kultusminister und dem Staatssekretär die Erfahrungen von der Basis nach Magdeburg tragen.

Interessierte Eltern erreichen den Landeselternrat bei Fragen unter: 0391-5673858