Neue Regierungskoalition: Landeselternrat fordert 
deutliche Verbesserungen an Schulen

Der Landeselternrat hat alle Parteien, die die neue Landesregierung bilden können, aufgefordert, dringend die Lernsituation an den Schulen zu verbessern. Der Forderungskatalog wurde den Parteivorsitzenden der möglichen Koalitionspartner am 06.07.2021 übersandt, er umfasst unter anderem Vorschläge und Positionen zum Lehrkräftemangel, zur Digitalisierung an Schulen und zur Schulsozialarbeit.

Die letzten Legislaturen waren geprägt von einem erheblichen Verlust an Schulstandorten, den Folgen des zunehmenden Lehrkräftemangels und einem Pandemiemanagement, welches vor den Herausforderungen an den Schulen kapitulierte und die Lösung der entstandenen Probleme – auch der Bildungsgerechtigkeit – weitgehend den Schulen und Lehrkräften überließ. Das führte zu einem meist von Chaos und technischen Schwierigkeiten geprägten Distanzunterricht sowie einer Flut an Erlassen, die Schulen an den Rand der Funktionsfähigkeit brachten.

Längst überfällig ist die wirksame Bekämpfung des Lehrermangels. Dafür braucht Sachsen-Anhalt zusätzliche Lehramtsstudienplätze sowie mehr Kapazitäten in Seiten- und Quereinsteigerprogrammen mit entsprechender Werbung. Mit attraktiven Angeboten müssen hier ausgebildete Lehrkräfte gebunden und auswärtige angeworben werden. Nur so können wir künftig den Lehrkräftebedarf im Land wieder decken. Wir brauchen aber auch ein flexibles und schnelles System, um an Schulen kurzfristig auftretende Mehrbedarfe oder Ausfälle mit Ersatzlehrkräften abfangen zu können.

Die aktuelle Generation der Schülerinnen und Schüler wird die Schulden der Pandemie abtragen müssen. Das kann nur gelingen, wenn sie von einem weiteren Sparkurs in der Bildung verschont bleiben. Es braucht dringender denn je eine Bildungspolitik, die nicht an Einsparpotentialen, sondern kompromisslos an dem Ziel, jedem einzelnen die Bildung zukommen zu lassen, die er benötigt, ausgerichtet wird. Nur so kann diese Generation die Chance bekommen, ein selbstbestimmtes und wirtschaftlich unabhängiges Leben zu führen. Sachsen-Anhalt kann sich Bildungsverluste nicht leisten und das gilt nicht nur zur Bewältigung der Pandemiefolgen. Zur Bewältigung der Aufgaben müssen alle am Schulleben Beteiligten zusammenarbeiten. Elternmitwirkung ist eine wichtige Säule in der Bildungslandschaft, sie braucht gut informierte Eltern, die ihre Rechte und Pflichten kennen und so zu verlässlichen Partnern für Schulleitungen, Schulträger und Bildungsministerium werden. Ähnlich den Elternmitwirkungsmoderatoren des Freistaates Sachsen könnten entsprechend befähigte Personen mit den notwendigen gesetzlichen Grundlagen die Aufgabe der Elternfortbildung übernehmen.

Bildungspolitik muss bei zunehmendem Lehrkräftemangel und den pandemiebedingten Einschränkungen an den Schulen im künftigen Regierungshandeln eine zentrale Rolle spielen!

Sie möchten mehr über die Forderungen des Landeselternrates erfahren? Dann finden Sie hier den Forderungskatalog mit allen Themenschwerpunkten.